Seit Februar 2014 absolviert Wilhelm Mattheis, Schüler der Berufsfachschule I an der Johann-Joachim-Becher-Schule in Speyer, ein Praktikum bei der Bildhauerei Keller in Harthausen. An zwei Tagen pro Woche lernt er hier die Tätigkeitsgebiete eines Steinmetz und Steinbildhauers kennen.
Wilhelm ist ein begeisterter Hobbyangler, so lag es nahe, dass er als erstes einen Fisch in Ton modellierte. Darauf aufbauend wurde von ihm zunächst ein Negativabguss und daraus wieder ein Positivabguss in Modellgips ausgeführt. Dies diente zur Vorlage für die Anfertigung des Fischreliefs aus einem roten, sehr harten Neckartäler Sandstein. Die nicht ganz einfache, körperliche Arbeit war für Wilhelm zunächst etwas Neues und dementsprechend anstrengend, mittlerweile hat er sich allerdings daran gewöhnt.
Während des Praktikums entstanden weitere Werke. Das Erarbeiten einer ebenen Fläche an einem unebenen Sandstein, Schriftübungen in Marmor und Granit, die Ausführung eines Ahornblattes in gelbem Pfälzer Sandstein und noch Einiges mehr sind die Ergebnisse von Wilhelms Arbeit, die sich nach Meinung von Herrn Keller, dem Inhaber, durchaus sehen lassen kann. Überhaupt ist er mit seinem Praktikanten sehr zufrieden Er beschreibt ihn als engagiert, interessiert und geschickt. Zudem sei sein Verhalten gegenüber allen Mitarbeitern im Betrieb sehr gut.
Das Betriebspraktikum ist ein fester Bestandteil des neuen Lehrplans der Berufsfachschule I, der zum kommenden Schuljahr landesweit für alle berufsbildenden Schulen in Kraft tritt. Die Johann-Joachim-Becher-Schule in Speyer wendete im Rahmen einer Pilotphase, gemeinsam mit fünf anderen Berufsbildenden Schulen im Land, den neuen Lehrplan bereits im laufenden Schuljahr an.
Das Beispiel von Wilhelm zeigt, welche Chancen ein solch langfristiges Praktikum den jungen Menschen in dieser Schulform bietet. Es können wertvolle Erfahrungen gesammelt und Kontakte zu potenziellen Ausbildungsbetrieben geknüpft werden.
Noch bis zum 21.07.2014 wird Wilhelm Zeit haben, weitere Einblicke in die Kunst der Steinmetzarbeiten und der Bildhauerei zu erhalten. Herr Keller sieht auch den verbleibenden Wochen sehr positiv entgegen, er sagt „der Willi will`s halt einfach wissen…“